Stadtlandschaft – worum geht es in urbanen Gebieten?
Rund drei Viertel der Schweizer Bevölkerung wohnen in urbanen Gebieten. Hier befinden sich auch über achtzig Prozent der Arbeitsplätze. Die Bevölkerungszahlen sind steigend. Die Begrenzung des Landverbrauchs ist ein vordringliches raumplanerisches und gesellschaftliches Ziel. Achtzig Prozent des zukünftigen Bevölkerungswachstums soll beispielsweise gemäss Raumordnungskonzept des Kantons Zürich in urbanen Gebieten erfolgen. Die bauliche Verdichtung ist dringlich, denn die Fläche ist das knappste Gut.
Attraktive, flächenmässig ausreichende und vielseitig nutzbare vernetzte Freiräume sind ein wesentliches Qualitätskriterium von Städten. Dies belegt die Wertschätzung der Stadtbevölkerung: in Einwohnerbefragungen zur Lebensqualität werden Freiflächen und Wohnumfeld mit sehr hoher Wichtigkeit benotet. Bei der städtebaulich angestrebten Innenverdichtung geraten Grün- und Freiflächen jedoch zunehmend unter Druck. Insbesondere im Wohnumfeld gehen nach und nach Grünflächen verloren. Die verbleibenden privaten und öffentlichen Flächen unterstehen einem erhöhten Nutzungsdruck mit entsprechenden Interessenskonflikten. Auch die wertvollen, alten Baumbestände verschwinden ohne gezielte planerische Steuerung zunehmend, da neue Unterbauten (z.B. für Tiefgaragen) potentielle Baumstandorte dezimieren. Dieser Verlust wird sich mittelfristig auf das Ortsbild, die Fauna und Flora sowie das Mikroklima und das Wohlbefinden auswirken – also auf die Lebensqualität.
Ein behutsamer Umgang und vorausschauende Planung von Freiräumen und Grünstrukturen schafft Lebensqualität, Identität und Wertsteigerung. Die Freiräume sind daher in ihrer Funktion zu stärken, besser zu vernetzen und nach Möglichkeiten sind neue Grünflächen zu schaffen.
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